Home » Ausflugsziel: Gedenkstätte “Peter und Paul Kapelle”

Unweit des heutigen Fährhafens Puttgarten erinnert eine Gedenkstätte an die Peter und Paul Kapelle. Heute eine schöne kleine Schutzhütte inmitten von Feldern und ca. einem Kilometer vom Strand entfernt.

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Reisen war in mittelalterlichen Zeiten eine beschwerliche und gefährliche Angelegenheit, die man nicht leichtfertig und schon gar nicht ohne triftigen Grund auf sich nahm. Meist reisten Kaufleute, Pilger und Soldaten. Damit sind auch schon die wichtigsten Beweggründe für eine Reise klar: Handel, Religion und Krieg.

Für die Reisenden stellten Flüsse und insbesondere Meere große Hindernisse dar. Dennoch trotze man den Widrigkeiten, nutzte, wenn möglich, Fuhrten und Meerengen. So nahm man (wie heute) den kurzen Seeweg zwischen Lolland und Fehmarn.

Neben den Gefahren durch Wind und Wetter machten auch Seeräuber den Reisenden immer wieder zu schaffen. Die Überfahrt in kleinen Fischerbooten dauerte gut und gernDSC_1149_kle 3 Stunden (bei gutem Wetter). Gerade Pilger mussten dabei meist ohne Schutz durch Soldaten auskommen und waren entsprechend dankbar, wenn sie endlich in Fehmarn an Land gehen konnten.

Wenn man schon keinen weltlichen Schutz gewähren konnte oder wollte, so sollte immerhin für den Schutz des Herrn gesorgt werden.

Papst Zölestin III. bittet anno 1192 den dänischen Herrscher Knud VI., für sichere
Schiffswege der skandinavischen Pilger christliche Stätten zu errichten. Knud weist daraufhin seinen
Erzbischof in Lund an, an beiden Fährstellen auf Lolland und Fehmarn Dank- und Opferkapellen zu Ehren der heiligen Apostel Peter und Paul zu errichten.

Fortan konnten die glücklichen Reisenden ihre Gebete und Opfer bei der jeweiligen Kapelle, die direkt am Strand erbaut war, verreichten. Auf Fehmarn dient dazu der sogenannte Strandblock, ein Opferstock aus Eiche der neben der Peter und Paul Kapelle aufgestellt war. Heute wird der Strandblock in der St. JürgenDSC_1155_kl-Kapelle in Burg aufbewahrt.

Bis zur Reformation 1542 diente die Kapelle den Fehmaranern als Wallfahrtstätte.

Am 29. Juni 1644 – dem Heiligentag von Peter und Paul –  wurde sie durch schwedische kanonenbestückte Großsegler zerschossen.

Die genaue Lage der Peter und Paul Kapelle kann nur noch durch Auswertung von Flurkarten und Bezeichnung von Flurstücken ungefähr abgeschätzt werden. Sehr wahrschDSC_1157_kleinlich stand sie jedoch im Bereich der heutigen Gedenkstätte.

Es ist erstaunlich zu sehen wie weit der Starnd heute von dem Kapellenstandort entfernt liegt (ca. einen Kilometer).

Man kann mit dem Auto bis zur Gedenkstätte fahren. Schöner ist natürlich eine Wanderung. Bei der kann man dann ein Stück den alten Pilgerwegen folgen.

Auch heute noch ist der Weg bei zur Gedenkstätte ein Jakobsweg und gehört zur Via Scandinavica.

Unsere Laufstrecke “Mittelalter Wege” führt unmittelbar an der Gedenkstätte vorbei.